Rückblick: Der Rotkreuzdienst in der Pandemie Bekämpfung

Wie die Covid-19 Pandemie den Einsatzalltag des Rotkreuzdienstes auf den Kopf stellte.

Rotkreuzdienst im Einsatz gegen die Corona-Pandemie | 2020

Bereits am 27. Januar 2020 – als «Covid-19» für die allgemeine Bevölkerung noch ein weit entferntes Phänomen war – kam die erste Unterstützungsanfrage an die Geschäftsstelle des Rotkreuzdienstes. Angefragte Aufgabe: Covid-Screenings. Darauf folgte zuerst ein halbes Jahr, aber eigentlich 2.5 Jahre Ausnahmezustand für den Rotkreuzdienst. 

Die ausserordentliche Lage

Richtig ernst wurde es mit der bundesrätlichen Ausrufung der «Ausserordentlichen Lage» ab dem 19.März 2020 und damit einhergehend die (Teil-)Mobilmachung der Armee, bzw. die Aktivierung des Assistenzdienstes. Innert kürzester Zeit wurden die Sanitätstruppen der Armee per Marschbefehl zum Einrücken aufgefordert. Dies galt auch für alle den Spitalbataillonen zugewiesenen Angehörigen des Rotkreuzdienstes (AdRKD). Medizinische Fachspezialistinnen wurden zu diesem Zeitpunkt überall dringend gesucht, und so gingen zusätzlich zum Assistenzdienst zahlreiche weitere Anfragen von verschiedenen Stellen der Armee bei der Geschäftsstelle ein. Obwohl die Belastung für die AdRKD im zivilen Berufsfeld bereits sehr hoch war, konnten wir trotzdem sehr viele dieser Anfragen abdecken. Bis im Juni waren so 90 AdRKD im Assistenzdienst im Einsatz - zu Spitzenzeiten über 70 AdRKD gleichzeitig. Das ist ein Drittel des ganzen Rotkreuzdienstes; die Inaktiven mitgezählt!

Mehr Einsatztage und neue Aufgaben

Die hohe Belastung für den Rotkreuzdienst lässt sich auch an den Jahreszahlen der geleisteten Einsatztage ablesen: 2020 standen die AdRKD gesamthaft 5300 Tage im Einsatz – in den vorangehenden «normalen» Jahren belief sich diese Zahl auf jeweils rund 3500.

Nach dem Ausbruchsjahr 2020 kehrte die Normalität nicht so schnell wieder ein. Auch in den darauffolgenden zwei Jahren war der Rotkreuzdienst stark gefordert von der Pandemie; sei es durch zusätzlich angefragte Einsätze, durch Verschiebungen und Umplanungen oder auch durch die geänderte Art der Einsätze. Letzteres bedeutet z.B. dass plötzlich viele Einsätze sehr kurzfristig kamen und insbesondere änderten sich auch die Anforderungen und Aufgaben der AdRKD. Einblicke in die Einsätze der AdRKD während der Pandemie findest du in den hier verlinkten Beiträgen und Videos!

Portrait Angehörige RKD im Einsatz während Covid-19 Pandemie

Kim Locher engagiert sich freiwillig im Rotkreuzdienst (RKD). Damit gehört sie zu einer Gruppe Frauen, die den Sanitätsdienst der Schweizer Armee unterstützen. Was sie während ihrem Einsatz bisher erlebt hat und was sie motiviert, darüber hat sie mit Ready gesprochen.

Ein Beitrag von Miriam Häfliger, Freiwillige beim Jugendrotkreuz Kanton Luzern, für die Zeitschrift «Ready for red cross» 2021.